Die Beeinflussung der eigenen Erdwärmesonden durch die eines oder mehrerer Nachbarn ist möglich. Das Ausmaß der Beeinflussung hängt u. a. vom Abstand der Anlagen und deren Größe sowie der geothermischen Standortsituation und Fließrichtung des Grundwassers ab. Bei den für private Wohngebäude typischen Erdwärmesonden-Anlagen mit einer Heizleistung bis ca. 15 kW ist der in der VDI 4640 geforderte Abstand von 10 m zwischen den Anlagen in der Regel ausreichend, um einen spürbaren Effizienzverlust zu verhindern, wenn nicht mehrere Anlagen in unmittelbarer Nachbarschaft bestehen.
Sind eine Vielzahl von Erdwärmeanlagen in der Nachbarschaft errichtet, ist davon auszugehen, dass sich die einzelnen Erdwärmesondenanlagen gegenseitig beeinflussen, ähnlich wie das bei einem Erdwärmesondenfeld (> 30 kW) der Fall ist. In diesem Fall sollte die Anlage etwas konservativer als üblich ausgelegt werden (mehr Bohrmeter). Um die Temperaturentwicklung im Untergrund frühzeitig zu erkennen und ggf. rechtzeitig Maßnahmen zur Vermeidung reduzierter Anlageneffizienz oder von Störungen ergreifen zu können, sollten Anlagenbetreiber in ihrem eigenen Interesse Vor- und Rücklauftemperaturen an der Wärmepumpe aufnehmen. Ebenso sollten die Energieverbräuche (Stromverbrauch der Wärmepumpe/Betriebsstunden) protokolliert werden. Die Datenaufzeichnung kann automatisch über entsprechende Module der Wärmepumpe oder manuell erfolgen. Sollte sich ein Trend im Effizienzverlust abzeichnen, können dann ggf. Kompensationsmaßnahmen (z.B. Ergänzung solarthermischer Komponenten) ergriffen werden.